Den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Neubrandenburger Stadtkirche St. Marien und ihren Ausbau als Konzertkirche hat unser Freundeskreis in den Jahren 1990 bis zur Fertigstellung 2001 tatkräftig durch das Einwerben von Spenden gefördert. Mehrere hunderttausend DM hat unser Verein von zahlreichen Einzelspendern und Unternehmen für die Konzertkirche erhalten und in die Finanzierung des Bauwerks eingebracht.
Was in der Konzertkirche noch fehlte, war der zweite Bauabschnitt, innerhalb dessen auf der Ostseite eine große Konzertorgel in die Marienkirche eingefügt werden sollte.
Um dieses Projekt ging es unserem Freundeskreis in den Jahren bis 2017. Seit 2007 wurden hierfür von unserem Verein und der Stadt Neubrandenburg Spenden im unteren sechsstelligen Euro-Bereich gesammelt. Wir sind alle sehr froh, dass das Projekt "Orgel in der Konzertkirche" durch eine großzügige private Einzelspende an die Stadt zum Abschluss gebracht werden konnte. Wir haben uns dabei durch die Beschaffung eines separaten Bühnenspieltisches einbringen können und diesen Spieltisch Anfang Juli 2017 der Stadt übergeben. Viele Einzelspenden von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen an unseren Freundeskreis und die Stadt haben dies möglich gemacht.
2001 bis 2017: Der Verlauf des Orgelprojekts
Nach der Eröffnung der Konzertkirche im Juli 2001 war der Freundeskreis bemüht, auch deren zweiten Bauabschnitt, der die Errichtung der zunächst aus Kostengründen ja zurückgestellten Orgel beinhaltete, finanzieren zu helfen. Eine Reihe von Einzelspenden konnten dafür bereits gesammelt werden, ohne dass dieses Spendenaufkommen auch nur näherungsweise für die Gesamtfinanzierung der Orgel ausgereicht hätte.
Am 25. April 2008 ist dann im Rathaus von Neubrandenburg eine Planungs- und Kooperationsvereinbarung zwischen unserem Freundeskreis Neubrandenburger Philharmonie/ Marienkirche e.V. und der Stadt Neubrandenburg mit dem gemeinsame Ziel der Realisierung der Orgel in der Konzertkirche abgeschlossen worden.
Den Text der Vereinbarung lesen Sie hier. Den Bericht des Nordkurier dazu können Sie hier lesen.
Im Frühjahr 2012 hatten Gespräche zwischen unserem Verein und der Stadt Neubrandenburg stattgefunden, die - so die Einschätzung von Seiten unseres Freundeskreises - die Perspektiven für eine Orgel veränderten, aber insgesamt doch weiter öffnen sollten. Nachdem zunächst von Seiten der Stadt versucht worden war, zu prüfen, ob eine früher einmal in Gelsenkirchen im Hans-Sachs-Haus verwendete Konzertsaalorgel der Fa. Walcker für die Zwecke der Konzertkirche genutzt, erworben und eingebaut werden könne, dies sich aber nach Angaben der KEG Kommunale Entwicklungsgesellschaft mbH (KEG) aus Konstruktionsgründen als unmöglich herausgestellt hat, war unser Freundeskreis offen dafür, neben der Perspektive eines - zunächst (noch) nicht finanzierbaren - Neubaus einer Konzertorgel auch die Möglichkeiten des Erwerbs und Einbaus einer eingespielten, aber am Ursprungsort nicht weiter nutzbaren Orgel zu prüfen und sich aus den Spendenmitteln für die Orgel an den Kosten für deren Erwerb zu beteiligen.
Die Neubrandenburger Zeitung des Nordkuriers hatte am 6. Juni 2012 zu diesen Aussichten und zu den in Aussicht genommenen Maßnahmen wie hier zu lesen berichtet.
Die Mitgliederversammlung unseres Freundeskreises hat sich am 30. März 2014 erneut mit den Perspektiven befasst, in Zusammenarbeit mit der Stadt Neubrandenburg für die Konzertkirche eine Orgel zu realisieren. Weder Stadt noch Freundeskreis konnten zunächst an dem bisher verfolgten Ziel des Einbaus einer neu zu planenden und zu errichtenden Pfeifenorgel mit 65 Registern festhalten, da beiden eine Finanzierung nicht gelungen war. Im Freundeskreis war deshalb seit 2013 intensiv beraten und geprüft worden, wie eine virtuelle Pfeifenorgel - unter Nutzung modernster Software - in der Konzertkirche hätte verwirklicht werden können. Der Vorstand war deshalb beauftragt worden, entsprechende Planungen fortzuführen und in weiterer Zusammenarbeit mit der Stadt Neubrandenburg zum Abschluss zu bringen.
Das Jahr 2015 brachte dann die positive Wende im Orgelprojekt:
Nachdem am 17.09.2015 der Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg, Herr Silvio Witt, der Stadtvertretung Neubrandenburg das Angebot eines Spenders für die Errichtung eine kompletten Konzertorgel unterbreitet hat, hat der Vorstand im engen Kontakt mit der Stadt geklärt, wie sich der Freundeskreis mit den Spenden der zahlreichen Spender der vergangenen Jahre zusätzlich im Rahmen des Gesamtprojekts einbringen kann. In der Stadtvertretung Neubrandenburg war daraufhin eine Vorlage eingebracht worden, die darauf zielte, dass unser Freundeskreis die gesammelten Spenden für die Anschaffung eines zusätzlichen separaten Spieltisches für die Orgel verwendet, den Spieltisch beschafft und ihn der Stadt zuwendet. Eine dazu außerordentlich einberufene Mitgliederversammlung unseres Vereins hatte am 16. November 2015 dem Vertragsentwurf bereits zugestimmt und auch die Stadtvertretung Neubrandenburg hat am 10. Dezember 2015 einen zustimmenden Beschluss gefasst.
Dieser Vertrag zwischen unserem Freundeskreis und der Stadt wurde dann am 22. Dezember 2015 notariell beurkundet. Die Planungs- und Kooperationsvereinbarung aus dem Jahre 2008 ist durch diese neue Vereinbarung vollständig ersetzt worden.
Am 8. Januar 2016 wurde der Vertrag über den Auftrag zum Bau eines zweiten separaten Bühnenspieltisches zwischen unserem Freundeskreis und der Bonner Orgelbaufirma Klais abgeschlossen. Dieser Spieltisch wurde im April 2017 geliefert, am 29.06.2017 vom Freundeskreis abgenommen und am 04.07.2017 dem Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg übergeben (s. Nordkurier-Bericht vom 08.07.2017).
Im Rahmen des Einweihung der Orgel am 12. Juli 2017 unter Mitwirkung der lettisch-stämmigen Orgel-Virtuosin Iveta Apkalna kam der Spieltisch zum ersten Mal zum Einsatz.
In den Berichten zur Einweihung der Orgel wurde neben der Würdigung der Orgel selbst auch hervorgehoben, dass ein separater Spieltisch etwas besonders darstellt, und die Möglichkeiten, in einer Konzerthalle Organist(in) und Orchester in enger und guter Abstimmung gemeinsam zu musizieren, wesentlich erweitert (Nordkurier vom 12.07.2017 S. 22).
Ende 2017 hat unser Freundeskreis der Stadt Neubrandenburg schließlich noch zusätzlich eine Schutzhülle für den separaten Bühnenspieltisch vermittelt.
So sollte die Orgel ursprünglich einmal aussehen
So, wie hier im Modell dargestellt, hätte die Orgel nach den Vorstellungen des finnischen Architekten Pekka Salminen ursprünglich einmal aussehen können.
So sieht die Orgel jetzt aus
Die Orgel, die der Neubrandenburger Unternehmer Günther Weber der Stadt geschenkt hat, sieht wie im Modell gezeigt aus.
Der Entwurf für den mobilen Bühnenspieltisch, den der Freundeskreis der Stadt zugewandt hat, unten zu sehen ist.
Kurz vor Ende des Einbaus der Orgel war hier schon beides vor Ort zu sehen (Nordkurier vom 18. Mai 2017 Seite 15).